Das Projekt „Kinder Musik-Klub“ unter der Leitung von Abed Harsony und gefördert durch die Inititiative für kulturelle Integrationsprojekte „FREIRÄUME!“ wurde zum zweiten Mal im September erfolgreich abgeschlossen.
Wie bereits im Vorjahr zeigte sich bei den ersten Treffen, dass viele der teilnehmenden Kinder ein sehr begrenztes oder teils verzerrtes Verständnis ihres kulturellen Erbes und ihrer Traditionen hatten. Diese Vorstellungen waren häufig durch negative Meinungen und Vorurteile beeinflusst, die sie in ihrem Umfeld – beispielsweise in der Schule – aufgenommen hatten. Das Projekt gab den Kindern jedoch die Möglichkeit, sich durch musikalische Auseinandersetzung intensiver mit ihrem kulturellen Hintergrund zu befassen und wertvolle neue Erfahrungen zu sammeln.
Im Laufe des Projektes konnten viele Fragen und Unsicherheiten gemeinsam geklärt werden. Sprachliche Herausforderungen, wie die Bedeutung bestimmter Begriffe und die arabische Aussprache, wurden erfolgreich bewältigt.
Um eine intensivere Betreuung zu ermöglichen, teilten wir die Kinder in zwei Gruppen (je 15 Kinder) auf und arbeiteten wöchentlich im Wechsel mit jeder Gruppe.
In mehreren Workshops und durch die Beschäftigung mit traditionellen Liedern, erlangten die Kinder ein tieferes Verständnis für ihr arabisches und syrisches Erbe sowie die damit verbundenen kulturellen Traditionen.
Eine besonders erfreuliche Entwicklung in diesem Jahr war das wachsende Interesse von Kindern mit körperlichen und geistigen Behinderungen. Sie zeigten großes Engagement und nahmen aktiv an den Proben teil. Diese Kinder brachten nicht nur eine neue Dimension in das Projekt, sondern beteiligten sich auch mit Begeisterung an den Studioaufnahmen. Die gemeinsame und kreative Arbeit aller Kinder war inspirierend.
Nach mehreren Proben entschieden sich die Projektteilnehmer*innen für ein traditionalles syrisches Volkslied, bekannt unter den Titeln „Gazali“ oder „Souria Hawaki“. Das Lied ist nicht nur in Syrien, sondern auch in vielen anderen Ländern wie der Türkei und dem Iran weit verbreitet, wo es in verschiedenen Versionen existiert.
Das Lied wurde an zwei Tagen im September (15. Und 22. September) im MOTTE-Tonstudio aufgenommen. Während einige Kinder das Lied lediglich lernen wollten, nahmen 15 Kinder – aufgeteilt in zwei Gruppen – an den Studioaufnahmen im MOTTE-Tonstudio teil.
Eingeladene Musiker*innen stellten nicht nur die Instrumente vor, sondern gaben den Kindern auch Einblicke in deren Geschichte und Funktionsweise. Die Kinder hatten die Möglichkeit, Instrumente wie die Oud, die Qanun, die Klarinette und das Fagott selbst auszuprobieren und so praktische musikalische Erfahrungen zu sammeln.
Nach der Aufnahme aller Gesangs- und Instrumentalspuren folgte die Nachbearbeitung, bei der die Stimmen und Instrumente zusammengefügt und durch zusätzliche orientalische Rhythmen ergänzt wurden.
Das Endergebnis begeisterte die Kinder, die bereits am Ende des Projekts fragten, wann sie wieder ins Studio gehen könnten, um weitere Lieder aufzunehmen.
Unsere Partner bei dem Projekt waren Amalona Deutschland e.V.
Lied aus dem Projekt 2024
„Gazali“ oder „Souria Hawaki“
Lied aus dem Projekt 2023
„Lamma Bada“