Manuel in der MOTTE

Am 15. August 2023 übernahm Manuel Rakers offiziell die Geschäftsführung der MOTTE. Ein paar Monate sind vergangen und wir möchten euch unseren neuen Geschäftsführer näher vorstellen.

                                    

 

Foto: 2006

Interview Teil 1/3

Kannst du dich noch an deinen ersten Tag erinnern, als du damals in der MOTTE als Praktikant angefangen hast? Wie war dein erster Tag/deine erste Zeit?

Ich kann mich noch sehr gut an meine erste Begegnung hier in der MOTTE erinnern. Im Rahmen des Sozialpädagogik-Studiums war ich auf Praktikumssuche in der Jugendarbeit.Ich habe mir verschiedene Einrichtungen angeguckt und wurde in die MOTTE zu einer Teamsitzung eingeladen. Ich wusste aber nicht, dass es eine Teamsitzung war. Und kam auch prompt zu spät. Ich habe den Raum nämlich nicht gefunden *lacht* Nach dem Gespräch war mir aber schnell klar, dass ich mein Praktikum in der MOTTE machen möchte.

Warum bist du in der MOTTE geblieben?

Ich habe hier ein freies Umfeld gefunden, in dem ich mich total entfalten konnte. Ich habe schnell gemerkt, dass mir hier die Arbeit mit den Kolleg*innen, den anderen Praktikanten und den Jugendlichen Spaß macht. Irgendwann wurde ich gefragt, ob ich Honorarkraft werden möchte, was ich als Würdigung meiner Arbeit empfand, da ich nun auch bezahlt wurde. Diesen Job hatte ich einige Zeit, bis ich ein Politik-Studium begann und mich mit einem weinenden Auge verabschiedete, weil ich hier auch Freund*innen gefunden hatte.  

Welche Stationen gab es seither für dich in der MOTTE und in deinem weiteren Berufsleben und was nimmst du aus dieser Zeit für deine heutige Position mit? 

Als Praktikant und Honorarkraft in der Jugendarbeit hatte ich wenig Berührungspunkte mit den anderen Bereichen. Nach ein paar Jahren wurde ich aber Mitglied in der MOTTE und konnte den Verein so aus einer anderen Sicht wahrnehmen. In 2014 wurde ich dann von Michael gefragt, ob ich nicht Lust hätte, Teil des MOTTE-Vorstandes zu werden.  Darüber habe ich sehr lange nachgedacht, weil ich als Vorstand auch haftbar war, besonders in Bezug auf die Werkstätten. Aber ich hatte Lust drauf und hab es dann gemacht. Nach kurzer Zeit wurde ich dann auch direkt der erste Vorsitzende. 
Aus diesen vielen Stationen, habe ich ein Verständnis über die Strukturen der MOTTE mitgenommen. Dass hier Bereiche friedlich koexistieren, dass es Gruppierungen gibt, wie die MOTTE zur MOTTE geworden ist. Ich weiß, wie das Ehrenamt funktioniert und wie man die verschiedenen Menschen hier in der MOTTE anspricht. Gleichermaßen verstehe ich aber auch, wie der Vorstand funktioniert und aufgestellt ist. Durch meine fast 20 Jahre hier in der MOTTE habe ich zu den unterschiedlichsten Bereichen, Menschen und Themengebieten Kontakt gehabt und das ermöglicht mir einen differenzierten und sensibilisierten Gesamtblick.  
Ich war aber schon immer ein Mensch, der sich gern neuen Herausforderungen gestellt hat und gern dazugelernt hat. Geschäftsführer in der MOTTE zu sein, war nichts, was ich mir damals als Praktikant schon gedacht habe. Nach meiner Ausbildung in der sozialen Arbeit, habe ich zwischenzeitlich ja auch noch Politik studiert. Auch in meiner fast 10-jährigen Anstellung bei der Diakonie habe ich jeden Tag etwas Neues gelernt und kann z.B. mein Wissen über Drittmittelanträge und Diversity Managment wunderbar mit in meinen MOTTE-Arbeitsalltag einfließen lassen.  

Foto: 2023

Interview Teil 2/3

Hättest du damals gedacht, als du hier angefangen hast, dass du jetzt hier Geschäftsführer sein würdest?

Nein (lacht). Ich habe kein Stück daran gedacht, irgendwann Teil des Vorstandes zu sein oder gar Geschäftsführer der MOTTE. Ich wollte mich damals nicht festlegen, ich wollte immer weiter, Neues ausprobieren. Ich wusste auch nicht, ob ich überhaupt Sozialarbeiter werden wollen würde und hatte mit Mitte 20 noch keine feste Vollzeitstelle. Ich war noch nicht am Ende dessen angelangt, was ich alles hätte lernen können und entschied mich für ein weiteres Studium (Politik). Und jetzt, 15 Jahre später, bin ich hier Geschäftsführer und lerne jeden Tag mehr.

Wie waren die ersten Monate für dich?

Sehr intensiv. Da kam eine ganze Informationsflut auf mich zu, aber ich hatte gerade am Anfang auch noch die Unterstützung von Michael. Ich hatte extrem viele Termine am Anfang, um möglichst viele Menschen kennenzulernen und auch damit ich aus der kurzen Einarbeitungszeit mit Michael das Maximum rausholen konnte. Da hatte ich kurz die Befürchtung, dass es so jeden Tag sein würde. Die Termine sind auch immer noch reichlich, aber nach der Einarbeitungszeit und meinem Ankommen, konnte ich mein eigenes Tempo entwickeln. Diese intensive Kennenlernzeit zusammen mit Michael war Gold wert.

Was macht die MOTTE für dich gerade so besonders?

Die MOTTE ist sehr vielfältig aufgestellt. Hier sind jegliche Themen, die gesellschaftlich interessant sind, miteinander vereint. Thema Alter – es sind alle Altersklassen von jung bis alt bei den Menschen der MOTTE vertreten. Thema Ehrenamt und Integration – wichtige gesellschaftliche Teilhabe und Prozesse. Ich habe aber auch viel mit Behörden und Politiker*innen zu tun. In meiner Funktion als Geschäftsführer habe ich Andockpunkte zu allen möglichen Bereichen und Menschen und kann aktiv auf Prozesse Einfluss nehmen und bei Bedarf Richtungswechsel vornehmen.